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Zum Gegeißelten Heiland, Neukirchen

Wie die Legende besagt, stand im Jahre 1700 einige Meter von der jetzigen Kapelle entfernt im ehemaligen "Wiesanger" des Sixbauern von Neukirchen ein Gehöft namens Brunnenhof. Die damalige Bäuerin war eine sehr christliche Frau und bewahrte in der Kammer des Anwesens eine alte Statue des gegeißelten Heilands auf. Eines Tages, so erzählte man es sich, stand die Christusfigur mitten im Hof. Zunächst dachten alle, dass jemand der gläubigen Bäuerin einen Streich spielen wollte, und stellten die Figur an den angestammten Platz zurück. Doch als die Christusfigur dreimal hintereinander wieder am besagten Platz stand, glaubten alle an ein Wunder und errichteten im Jahre 1768 eine Kapelle an genau dieser Stelle. Der Brunnenhof steht heute nicht mehr.

Die Kapelle wurde nach und nach vergrößert und es entwickelte sich eine kleine, gut besuchte Wallfahrtskapelle. Diese hat Abt Michael Schmid aus Thierhaupten am 16. Mai 1773 zum Gegeißelten Heiland eingeweiht, wie aus historischen Unterlagen zu entnehmen ist. Aus verschiedenen Hinweisen darf man wohl annehmen, dass größere Wallfahrten aus der Umgebung einsetzten. Viele Menschen kamen mit Ihren Anliegen und Nöten nach Neukirchen. Zahlreiche Votivgaben in den beiden Seitenschränken belegen dies. Einige Votivtafeln sind nicht mehr auffindbar.
Die Kirche wurde im 17. und 18. Jahrhundert mehrmals renoviert und weiter verziert. Auch die erste Glocke musste nach einem Diebstahl im Jahre 1841 neu angeschafft werden. 1954 und 1991 wurde die Kapelle nochmals renoviert. In den 70er Jahren zwangen weitere Einbrüche in die Kapelle dazu, die Christusfigur in die Pfarrkirche St. Vitus zu bringen, wo sie heute noch unter der Empore steht.

Die Wieskapelle hat im Kirchenjahr von Neukirchen ihren festen Platz. Neben Bittgängen, Dorfadvent und Andachten findet hier auch das jährliche Wieskapellenfest statt. Aber auch für viele Radler und Fußgänger ist es ein Ort der Ruhe und Besinnung inmitten der schönen alten Bäume und des angrenzenden Weihers. Dies gilt es zu erhalten.

St. Nikolaus, Weiden

Erbaut 1792 von Abt Michael Schmid

Erläuterung:
Rechteckiger Bau mit Walmdach, eingetragen in die Denkmalliste
1792 - 1803:
Im Besitz des Klosters Thierhaupten
1803:
Säkularisation, Übergang in Staatseigentum
Mai 1811:
Für 125 Gulden versteigert an 2 Weidener Bauern, seidem im Eigentum der Ortsgemeinde Weiden.
Altarbild St. Nikolaus, in den beiden Nischen neben dem Altar standen früher 2 Holzfiguren des hl. Benedikt und hl. Scholastika
1984 / 1985:
Renoviert vom Markt Thierhaupten.
Pflege und tägliches Gebetläuten: Familie Christl, Weiden

Maria im Elend

Das Land war nach dem Spanischen Erbfolgekrieg von 1701 bis 1714 stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Mangel an Nahrung sorgte für Not und Elend im ganzen Land. Das Schlossgut Unterbaar besaß selbst nur noch wenige Kühe, so war es die ehrenvolle Aufgabe des Kuhhirten Nikolaus Kiegele, diese besonders gut zu hüten. Eines Tages verlor er weniger aus Unachtsamkeit und Nachlässigkeit, sondern vielmehr aus göttlicher Anordnung drei Kühe. Trotz intensiver und langer Suche konnte er seine entflohenen Kühe im damals noch sehr dichten und verschlungenen Wald nicht wieder finden. Voller Verzweiflung blieb ihm nur noch als letzte Rettung die Zuflucht zur Muttergottes mit der Bitte seine Kühe wieder zu finden und gelobte Ihr zur Ehre eine Kapelle aus Holz zu errichten. Wie durch ein göttliches Wunder fand er im tiefen Wald in einer kleinen Lichtung seine entflohenen Kühe und führte an dieser Stelle sein Gelöbnis aus, errichtete eine Kapelle und stellte eine Muttergottesstatue auf. 

Voller Erleichterung und der gestärkten Volksfrömmigkeit ging er jeden Tag zur Kapelle und betete dort den Rosenkranz. Als Kiegele eines Tages zu seinem Heimatdorf Holzheim zurückkehrte, zerfiel die Holzkapelle langsam durch den Einfluss von Wind und Wetter. Daher nahm sich Matthias Kuen, ein Zimmermann aus Unterbaar, des Maria-Bildes an, schloss es zum Schutz in ein hölzernes Kästchen und brachte es auf dem Weg nach Thierhaupten an einem Baum an. 

Seitdem wurde die Kapelle mehrmals umgebaut. Der damalige Hofmarks-Herr, Freiherr Josephus Friederikus von Schenk Freiherr von Castell stellte ein Grundstück zur Verfügung. Mit der Unterstützung der Bevölkerung von Baar wurde dort eine neue Kapelle aus Stein 1742 erbaut. Der dritte Neubau der Kapelle erfolgte im Jahr 1957, als die Stadt Augsburg einen schönen Bauplatz zur Verfügung stellte. 
Eingeweiht wurde die neu erbaute Kapelle am 20. November 1958 vom Bischof von Augsburg S. Exz. Dr. Josef Freundorfer.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Kapelle Maria im Elend.