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Ein Bauernhaus wird Museum und zeigt Wohnen und Leben in früherer Zeit

Das Heimatmuseum Thierhaupten ist Museum, Baudenkmal und Zeitdokument. Es gibt Einblick in das bäuerliche Leben aus der Zeit vor etwa 100 Jahren. Das Haus ist eines der ältesten Häuser in Thierhaupten. Ein besonderes Merkmal ist ferner, dass das Haus nicht umgebaut und versetzt werden musste, sondern heute noch so steht – fast in Ortsmitte – wie es vor über 300 Jahren gebaut wurde. Bis 1972 war das Haus regulär bewohnt, seit 1973 ist es Museum.

Bauform und Einteilung sind genau den Bedürfnissen dieser Zeit und ihrer Lebensart angepasst. Die geräumige Stube war Mittelpunkt der Familie. Kachelofen, Sofa und die lange Eckbank schufen eine gemütliche Wohnatmosphäre und ermöglichten auch Tätigkeiten wie Nähen, Spinnen, Basteln und Spielen an den langen Winterabenden. Die Küche war das Reich der Bäuerin. In diesem Raum wurde das Essen zubereitet (Anrichte), gekocht und gebacken, auch mit Wasser und Wärme wurde alles von der Küche aus versorgt (Pumpbrunnen). Der Kachelofen wurde ebenfalls von der Küche aus geheizt, damit die Stube sauber blieb. Desgleichen diente die Küche zur Futterbereitung für Ferkel und Kälber (Zentrifuge, Kartoffeltopf, Butterfass). Die übrigen Zimmer dienten als Schlafräume. Dies waren: die Schlafkammer der Eltern, die Hinterkammer und das Dachstüberl auf dem Speicher. Der restliche Dachraum wurde als Lagerplatz „für das Getreide“ gebraucht. Alle Gerätschaften, die zur Feldbestellung gebraucht wurden, sind teilweise im Original oder Miniatur im Dachraum zu sehen.

Bemerkenswert ist in Thierhaupten die sehr schöne und reichverzierte bäuerliche Tracht. Wenngleich der Lebensstil der Bevölkerung relativ einfach war, war der Sonntag etwas Besonderes. Bei den Männern sind es die schmucken Faltenstiefeln und die silbernen Münzknöpfe an Weste, Jacke und Mantel. Bei den Frauen sind es Brokat und Moirestoffe, goldbestickte Mieder, seidene Schürzen und Schultertücher. Dies veranlasste uns gerade auch, die Tracht in unserem Museum ausführlich zu dokumentieren und zwar nicht in Schränken und Truhen, sondern auf lebensgroßen Puppen.

Angebaut am Wohnhaus befindet sich das „Austragshäuserl“. Es diente den Großeltern als Schlafstube, da der Wohnraum im Haus für 3 Generationen sehr beengt war und erbrachte die Möglichkeit eines kleinen Nebenverdienstes beim Schuhe reparieren.

Unserem ehemaligen langjährigen Museumsleiter Andreas Guggenberger, war es beim Einrichten des Museums wichtig, dass der Besucher Gegenstände und Einrichtungen betrachten kann, die in früherer Zeit auf dem Bauernhof üblich und zum täglichen Leben notwendig waren. Er soll sich in das Landleben vor über einhundert Jahren hineinversetzen können.

Günstige Umstände, Wohlwollen und Verständnis der Familien Fischer und Brugger, sowie Heimatliebe und Fleiß der Mitglieder des Heimat- und Trachtenvereins Thierhaupten ermöglichen es, dieses Kleinod unserer Heimatgemeinde auch für spätere Generationen zu erhalten.

Öffnungszeiten:
März bis November
Jeden 2. Sonntag im Monat
von 14 – 16 Uhr

Heimat- und Trachtenverein Thierhaupten